Aus dem, von Vikar Finnmann gegründeten Jünglingsvereins “Tapfer und Treu”, ging am 15. April 1911 das Tambourkorps Königshoven hervor. Die Ausbildung erfolgte durch Spielleute, die aktiv in Spielmannszügen der Kaiserlichen Armee dienten.
Letzte Ruhestätte von
Vikar Bernhard Finnmann
Holzheim bei Neuss
Führer: Jacob Weingarten
Tambouren: Josef Pütz, Willi Klefisch (gef. 1. Weltkrieg), Anton Steinhäuser, Hubert Handeck
Hornisten: Willi Kremer, Conrad Handeck, Josef Breuer, Friedrich Carl, (gef. 2. Weltkrieg)
Im September 1912 erfolgte dann bereits der erste Auftritt zur Spätkirmes in Königshoven. Die Beschaffung der vereinseigenen Uniformen und Instrumente wurde ebenfalls durch Vikar Finnmann gefördert. Das Tambourkorps Königshoven hatte mit seinem Major Jakob Weingarten vier Tambouren und vier Flötisten ein gut tragendes Fundament für die Zukunft. Die Zukunft wurde jedoch mit Beginn des ersten Weltkrieges unterbrochen.
Mit Hubert Handeck als Major, begann dann 1920 der Neuaufbau des Korps. Durch ständige Ausbildung neuer, junger Leute erreichte man Mitte der zwanziger Jahre eine beachtliche Spielstärke von 18 Personen.
1930 wurde Jakob Müller zum Major gewählt. Unter seiner Führung wurde das Instrumentarium um eine große Trommel (Pauke) erweitert. Ebenfalls wurden neue Uniformen angeschafft; die ersten Uniformen im mittlerweile traditionellen grün. Erneut wurde dann durch den zweiten Weltkrieg die positive Entwicklung des Vereins unterbrochen. Die Kriegs- und Nachkriegszeit ließ zuerst an keinen Neubeginn denken. So kam es, daß erst 1948 das Tambourkorps 1911 Königshoven wieder öffentlich in Erscheinung trat. Doch die Auftritte erfolgten noch bis 1950 in schwarzen Anzügen, da noch keine Mittel für neue Uniformen vorhanden waren. Bis zum Schützenfest “Peter und Paul” 1950 war die Korpsstärke auf 26 Spieler gewachsen. Die erstmals zu diesem Schützenfest getragenen Uniformen waren aber dunkelblau, dieses hatte finanzielle Gründe.
1951 übernahm Heinrich Büttgenbach die musikalische Leitung des Tambourkorps. Unter seiner Führung wurden dann erstmals auch wieder jugendliche Spielleute ausgebildet.Unvergesslich aus dieser Zeit sind die jährlichen Tambourwettstreite zu Ostermontag. Tambourkorps aus dem gesamten niederrheinischen Raum gaben sich in Königshoven ein Stelldichein. Zwischenzeitlich waren die Uniformen dann auch wieder, wie bis heute, in den Vereinsfarben grün.
Manfred Mikosch, Tambourmajor von 1962 – 1981, legte dann den Grundstein für den heutigen Erfolg des Tambourkorps Königshoven. Der Klangkörper wurde um die erste Lyra erweitert. Neue Musikstücke wurden einstudiert. Das Durchschnittsalter im Korps pendelt nun zwischen 20 -25 Jahre. Die Mitgliederzahl stieg wieder auf 30 Spielleute an. Paradetrommeln sowie zwei weitere Lyren wurden angeschafft. Mit Beginn der Umsiedung des Dorfes Königshoven 1976 (Das Dorf mußte dem Tagebau Garzweiler weichen) begannen die Sorgen des Major’s. Wohnten in den frühren Jahren die Mitglieder des Tambourkorps in Königshoven, begann jetzt die Zeit in der mehr “Auswärtige” im Verein waren. Aber gerade diese Zeit fügte die Kameradschaft verstärkt zusammen.
Zum 70 jährigen Bestehen 1981 übergab Manfred Mikosch den Tambourstab an seinen Sohn Hartmut Mikosch. Die Korpsstärke wuchs jetzt auf über 50 Mitglieder,”Generationsprobleme” waren ein Fremdwort. Hartmut Mikosch, bis zum heutigen Tag 1. Tambourmajor vertiefte nochmals die Jugendarbeit. Das Jubiläum 1986, 75 Jahre Tambourkorps, wurde zum bis dahin größten Fest in der Vereinsgeschichte. Über 700 Musiker und 800 Schützen waren zu Gast in Königshoven. Einen lang gehegten Wunsch, das Wahrzeichen der Marschmusik, einen großen Schellenbaum. schenkte sich das Korps 1987. 1998 war dann das erfolgreichste Jahr des Verein’s. Im Mai wurde man vom Bund der Deutschen Historischen Schützenbruderschaften, in Koblenz zum
BUNDESTAMBOURKORPS 1911 KÖNIGSHOVEN
ernannt. Im gleichen Jahr gewann man beim Bundesschützenfest in Düren,den ersten Preis aller Bundesmusikvereinigungen. Im Jubiläumsjahr 2001, 90 Jähriges Bestehen, zählt das Bundestambourkorps 1911 Königshoven 52 aktive Spielmannsleute. Der Jugendanteil liegt mit 10 Spielleuten weit über 15%. Tambourmajor ist seit nunmehr 20 Jahren Hartmut Mikosch.
Im November 2003 beendete Hartmut Mikosch seine aktive Majors-Aufgabe und stellte sein Amt im Rahmen eines Generationswechsel nach 23 Jahren als 1. Major für einen würdigen Nachfolger, welcher dann durch die Jahreshauptversammlung gewählt wurde, zur Verfügung. Im Mai 2004 wurde Hartmut Mikosch im Rahmen eines Großen Zapfenstreiches verabschiedet, und dann nach seinem Vater Manfred Mikosch ebenfalls zum Ehrenmajor ernannt. Die Wahl zum 1. Major stand an und fiel einstimmig auf den 36 jährigen Klaus Schmitz, welcher sattelfest auf eine fundierte Ausbildung als Spielmann zurückgreifen konnte. Als langjähriger Stellvertreter von Hartmut Mikosch durfte Klaus Schmitz in 10 Jahren Tätigkeit als 2. Major das stolze Grün – Weiße Korps bereits mehrmals anführen und konnte somit einige Erfahrung sammeln. Klaus Schmitz gelang es, diesen Generationswechsel für das BTK auch mit Unterstützung und Intresse des gesamten Korps zu meistern. Weiterhin sind mehr als 50 aktive Spielleute hinter Ihm versammelt und versuchen gemeinsam die Herausforderungen der heutigen Zeit zu bewältigen.
Unter Klaus Schmitz wurde die Zusammenarbeit mit den Musikkapellen intensiviert. Es wurden musikalisch anspruchsvolle Märsche und Konzertstücke einstudiert und diese nach gemeinsamen Proben mit den verschiedensten Musikkapellen aus Nah und fern aufgeführt.
Das Zusammenspiel mit den „Echtenrayer Musikanten“ aus Venlo, der Jägerkapelle Straberg oder der Musikkapelle Nievenheim seien hier besonders erwähnt.
Doch als Bestes Beispiel hat sich über all die Jahre die Zusammenarbeit mit der Jugendblaskapelle Fensterbach entwickelt. Klaus Schmitz als Tambourmajor des Bundestambourkorps und Franz Schleicher Dirigent der Jugendblaskapelle, verbindet inzwischen nicht mehr nur das Streben nach nahezu musikalischer Perfektion, sondern auch, sowie viele Mitglieder beider Musikvereinigungen, echte Freundschaft.
So wurde das Bundestambourkorps vom 06.06. bis 08.06.2008, anlässlich des 40 jährigen Jubiläums der Musiker aus der Oberpfalz, erneut nach Fensterbach eingeladen.
Dieses Wochenende war dann auch der Startschuss für die ersten Planungen zum 100jährigen Vereinsjubiläum des Bundestambourkorps 1911 Königshoven.
Nach langen intensiven Vorbereitungen wurde dann vom 20. – 22. Mai 2011 ein Fest gefeiert, welches, aufgrund seiner vielen Höhepunkte, noch lange in der Erinnerung aller Beteiligten bleiben wird.
Sicherlich auch in denen von Klaus Schmitz, welcher das 100jährige Bestehen des Vereins zum Anlass nahm, seine aktive Karriere als Tambourmajor und Spielmann in den Reihen des Bundestambourkorps zu beenden.
Die musikalische Leitung lag nun für den Rest der Saison kommissarisch in den Händen seines Stellvertreters Andreas Pütz, welcher dann im November 2011 durch die Jahreshauptversammlung als Tambourmajor bestätigt wurde.
Nachdem während dieser Versammlung auch der langjährige erste Vorsitzende Heinz-Peter Hurtz sowie weitere verdiente Funktionsträger ihr Amt zur Verfügung stellten, begannen für den nunmehr runderneuerten Vorstand unter der Leitung des neuen ersten Vorsitzenden Guido Geyr die Vorbereitungen für das Jahr 2012.
Während das Jahr 2011 vollkommen durch die Eindrücke der Feier zum 100jährigen geprägt war, kehrte man im Folgejahr zum Alltagsgeschäft zurück, welches aber dennoch einige Highlights bot.
Zu erwähnen sind hier zum Beispiel die Anschaffung neuer Trommeln oder die gemeinsame Fahrt nach Berlin.
Während dieser auf Einladung des Mitgliedes des Deutschen Bundestages Willy Zylajew erfolgten Exkursion erhielten die Mitglieder des Bundestambourkorps 1911 Königshoven exklusive Einblicke in das Geschehen des Deutschen Bundestages und das bunte Treiben der Bundeshauptstadt.
Den unvergesslichen Höhepunkt dieses Ausfluges stellte der Auftritt der Spielleute vor dem Brandenburger Tor dar.
Willy Moll wurde im Mai 2012 seitens der St. Sebastianus Schützenbruderschaft Königshoven 1496 e. V. als langjähriger Brudermeister unter der Mitwirkung des Bundestambourkorps 1911 Königshoven mit einem „Großen Zapfenstreich“ verabschiedet.
Im Zuge des Schützenfests „Peter und Paul“ im Juni 2012 ernannte das Bundestambourkorps Willy Moll aufgrund seiner besonderen Verdienste zum Ehrenmitglied.
Zu Beginn des Jahres 2013 zog es die Vereinsmitglieder erneut in die Ferne.
Auf Einladung der Jugendblaskapelle Fensterbach fuhr man vom 19.- 21.April in die Oberpfalz um dort seine Aufwartung zum 45jährigen Bestehen des Vereins zu machen.
Auch wenn die musikalische Gestaltung des Wochenendes im Mittelpunkt stand, kam einmal mehr die Kameradschaftspflege nicht zu kurz.
Im Zuge der Jahreshauptversammlung 2013 und den damit verbundenen Neuwahlen stellte Winfried Pütz nach 33 Jahren sein Amt als erster Kassierer zur Verfügung. Aufgrund seiner stets vorbildlichen Kassenführung ernannte das Bundestambourkorps Winfried Pütz zum „Ehrenkassierer“. Als Nachfolger wählte die Versammlung Markus Feuster, der das Amt des zweiten Kassierers seit der Jahreshauptversammlung im November 2011 inne hat.
Zum Abschluss einer erfolgreichen Spielsaison 2014 nahm das Bundestambourkorps im November am fünften Benefizkonzert der „Musikgemeinschaft Grevenbroicher Tambourcorps“ zu Gunsten der „Jona Hospizbewegung Grevenbroich e. V.“ und der „Grünen Damen der Krankenhaushilfe Grevenbroich“ teil. Das erste Benefizkonzert wurde im Jahre 2002 nach dem „Oderhochwasser“ ins Leben gerufen und findet seit dem alle drei Jahre statt. Das Bundestambourkorps nahm an allen fünf Benefizkonzerten teil.
Die Spielsaison 2015 verlief nach den spektakulären Jahren des Jubiläums, der Berlinfahrt und anderen Fahrten recht entspannt und gediegen. Lediglich die Jahreshauptversammlung im November 2015 brachte einige Neuerungen und Änderungen hervor. Rotationen der Vorstandspositionen aufgrund beruflicher Belange waren ebenso davon geprägt, wie auch die Neuwahl des ersten Tambourmajors. Für die Wahlperiode 2015 bis 2017 wählten die Mehrheit der anwesenden Mitglieder Marcel Klever zu ihrem musikalischen Leiter.
Im Laufe des Sommers spielt man zu 12 Schützenfesten in näherer und weitere Umgebung auf. Hinzu kommen noch die Ständchen zu Geburtstagen, Goldhochzeiten, Auftritte an St. Martin und bei Karnevalsumzügen. Mit den wöchentlichen Proben hat somit jedes Mitglied im Jahr ca. 75 – 80 Auftritte